Brandbekämpfung aus der Luft

Welche Vor- und Nachteile hat die Brandbekämpfung aus der Luft? Löschflugzeuge sind schnell und können weite Strecken zurücklegen. Betankt werden sie an Flughäfen oder Seen. Sie bringen aber den Nachteil mit sich, dass sie sehr viel Platz benötigen beim Start- und Landeflug und auch zur Wasseraufnahme. Hubschrauber hingegen können bei der Wasseraufnahme schweben und ermöglichen zudem eine präzisere Steuerung des Löschwassers. Der Nachteil hierbei: Sie sind langsamer und der Energieverbrauch ist höher. 

So haben Master-Studierende der Universität Stuttgart ein Konzept entwickelt, wie sie die Geschwindigkeit der Löschflugzeuge mit der Flexibilität der Hubschrauber verbinden können. Mit ihrem neuartigen hybriden Löschflugzeug gewannen die Studierenden des Studiengangs Luft – und Raumfahrtechnik die diesjährige Design Challenge des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Ihren Entwurf nannten sie “Inferno”. Die Fragestellung des Wettbewerbs war: “Wie könnte im Jahr 2030 eine luftgestützte Brandbekämpfung aussehen?” Betreut wurden die Studierenden von Prof. Andreas Strohlager und Johannes Schneider vom Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart.


Die Kombination zweier Systeme: Geschwindigkeit und Flexibilität

Die Studierenden Benjamin Knoblauch, Günay Can, Hannes Kahlo, Johannes Ritter, Nicolas Mandy und Prishit Modi entwickelten ein Flugzeug, welches zwei Propeller für den Flug nach vorne besitzt und gleichzeitig acht Propeller, womit der Senkrechtflug ermöglicht wird. Leicht ausgelegte Faserverbundwerkstoffe machten dies möglich. Der “Inferno” kann auch in der Luft betankt werden und verfügt zudem einen hybrid-elektrischen Antriebsstrang bestehend aus Elektromotoren, Batterie und Gasturbine. Vorteil: Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs, sowie Zeiteinsparung bei der Brandbekämpfung. Der Cockpitergenomie sowie den Unterstützungssystemen schenkten die Studierenden viel Aufmerksamkeit, denn eins ist klar: Die Brandbekämpfung aus der Luft ist keine einfache Aufgabe für Pilot*innen, ein Risiko besteht immer. 

Der "Inferno" bekommt Unterstützung aus der Luft

Der hybride Löschflugzeug agiert nicht alleine, vier bis sechs Flugzeuge, die jeweils baugleich konzipiert sind, jedoch unterschiedliche Nutzlastmodule besitzen, unterstützen den Inferno. “Poseidon”, “Tara”, “Fons” und “Aegir” bekämpfen das Feuer mit ihren Löschwassermodulen. Die Versorgung und die Evakuierung der Menschen, sowie das Errichten der Basisstation stellen ein bis zwei weitere Flugzeuge sicher, die für Passagiere und Frachten ausgelegt sind. Somit ist ein ganzjähriger Einsatz möglich auch außerhalb der Waldbrandzeit, erklären die Studierenden der Universität Stuttgart. 

Fazit

Der Entwurf “Inferno” sieht vielsprechend aus und könnte in Zukunft realisiert werden. Die Technologien wurden hier effizient kombiniert und die Vorteile sind klar ersichtlich. Wir freuen uns für die Studierenden der Universität Stuttgart über den Wettbewerbssieg.

Weitere Informationen bietet die Pressemitteilung der Universität Stuttgart